Kraft

Roman

Richard Kraft, Rhetorikprofessor in Tübingen, unglücklich verheiratet und finanziell gebeutelt, hat womöglich einen Ausweg aus der Misere gefunden. Sein Weggefährte István, Professor an der Stanfort University, lädt ihn zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Preisfrage ins Silicon Valley ein. Kraft soll in einem 18-minütigen Vortrag beantworten, weshalb alles, was ist, gut ist und wir es dennoch verbessern können. Für die Antwort ist eine Million Dollar ausgelobt. Mit diesem Befreiungsschlag - wenn er denn gelänge - könnte sich Kraft von seiner anspruchsvollen Frau loskaufen und sich aus dem drohenden finanziellen Desaster katapultieren. Jonas Lüscher porträtiert wie schon in seinem Erstling die Machtelite, die für die Selbstoptimierung zu jedem Tabubruch bereit ist. Für den bildstarken, brillanten, ironisch die menschlichen Verirrungen auslotenden Roman wurde Jonas Lüscher 2017 mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet.

28. Mai 2018

Jonas Lüscher

Geboren 1976 in Schlieren und aufgewachsen in Bern. Jonas Lüscher besuchte das Lehrerseminar Muristalden in Bern. Ab 2005 begann er an der jesuitischen Hochschule für Philosophie in München ein Philosophiestudium, das er 2009 mit dem Magister abschloss. Nach zwei Jahren am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN) der Münchner Ludwig-Maximiliams-Universität begann er ab 2011 an der ETH Zürich eine Dissertation auf dem Feld der Philosophie. Neun Monate verbrachte er als Gastforscher am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft der Stanfort University. Zum Jahresende 2014 verliess er die ETH, ohne sein Promotionsprojekt abzuschliessen. 2013 erhielt er für sein furioses, ironisches, komisches Debüt „Frühling der Barbaren“ (2013) auf Anhieb den Zuspruch von Kritik und Leser. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise variiert Lüscher die Verirrungen des Schweizer Fabrikerben Preising und seiner dekadenten Verirrungen. Für dieses Debüt wurde er für den Deutschen Buchpreis nominiert. Auch sein zweiter Roman „Kraft“ (2017) bekam durchwegs begeisterten Zuspruch. Jonas Lüscher wurde dafür im selben Jahr mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet.

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